Namibia April/Mai 2010
Es war einmal ein Vulkan auf dem fernen Island. Den kannte schlicht und ergreifend kein Mensch. Aber das sollte sich ändern. Plötzlich war er in allen Nachrichtensendungen und in den Zeitungen ganz vorn dabei: Eyjafjallajoekull.
Freitag, 16. April 2010. Heute soll uns Lufthansa um 19:00 Uhr von Tegel nach München bringen, dass wir um 21:55 mit South African Airways ( inzwischen bei 1.000.- EUR p.P. angelangt) nach Johannesburg fliegen, dort umsteigen und Samstag gegen 11 Uhr in Windhoek sind.Die Tage zuvor haben wir relativ gelassen das Staubspucken unseres Vulkans beobachtet. Is’ ja noch lange hin.. das wird schon. Dann am Tag des Abflugs war klar, dass Tegel geschlossen bleibt. Plan A musste her: mit dem Auto nach München! Der gute Det musste dran glauben. Er hatte sich im Vorfeld mal als möglicher Fahrer bei Problemen bereit erklärt. Also war auf einmal keine Zeit mehr zum gemütlichen Packen sondern schnell, schnell: München ist weit. Kaum auf der Autobahn, bemerkte Beate dass sie keine Wanderschuhe dabeihat. Egal- kann man in Windhoek kaufen.
Übers Autoradio kamen ständig neue Hiobsbotschaften; die Welle der Schließungen von Flughäfen rollte Richtung Süden, auf München zu. Ich rief Micha, einen Ex- Kollegen an, der auf dem Münchener Flughafen arbeitet. Zur Zeit sei noch alles gut, sagte der, aber es könne sich schnell ändern. Dann kurz vor Bayern, noch in Thüringen, kams übers Autoradio. “München schließt um 18 Uhr”. Der Anruf von Micha bestätigte; die Mitarbeiter gehen nach Hause. Also nächste Abfahrt raus, mit SAA in Frankfurt telefoniert uns schon waren wir auf Montag den 19. April umgebucht. Der Flughafen schloss dann um 20 Uhr….. 2 Stunden vor unserem Abflug.
Samstag 17. April 2010 ausschlafen, frühstücken und Urlaub
Sonntag 18. April 2010 Urlaub zu Hause, nachmittags zum Töpfermarkt nach Rheinsberg
Montag 19. April 2010 Es geht los. Diesmal fährt Inga. Autoradio: Alle Flughäfen gesperrt oder auch nicht oder vielleicht. Schon in Schmöckwitz kam das erneute Aus: Alles dicht bis zum nächsten Tag. Der Anruf bei SAA brachte eine Umbuchung auf Freitag, d. 23.04. und die Zusage, stornieren zu können und Geld- zurück.
Im Hinterkopf war noch Plan B. Air Berlin fliegt 1x die Woche Dienstags Berlin- München- Windhoek. Die online- Buchung über airberlin.de ging nicht. Der Versuch über die Flugbörse, diesen zu buchen, schlug fehl: zu kurzfristig. Über mögliche Alternativen (Bretagne, Korsika) nachdenkend, fuhren wir abends wieder von Schmöckwitz nach Hause. Mehr beiläufig versuchte ich abends um halb zehn nochmal mein Glück bei airberlin.de. Auf einmal ging es! Schnell Schulle angerufen “Soll ich buchen?” – “Na klar!” und 10 Min später waren wir im Besitz der online- Tickets morgen von Berlin über München nach Windhoek.
Dienstag 20. April 2010 Schon unser 5. Urlaubstag. Die Hoffnung, von Berlin starten zu können zerstob gleich am Vormittag. Also wieder der Strohalm München. Wer fährt diesmal mit? Ohne lange zu überlegen sagte Volkmar zu. Wir sammeln ihn zu Hause auf, Irmgard kriegt eine Flasche Südafrikanischen und ein Kilo Spargel, dass es ihr nicht zu langweilig wird, denn Volkmar wird auf dem Rückweg in Bayern übernachten.
Mit jedem Kilometer Richtung München steigt die Chance, wirklich abzuheben. Kontaktmann Micha in München berichtet, dass reihenweise Flüge gestrichen werden; aber nicht Air Berlin nach Windhoek. Scheinbar hat irgendwer bei Air Berlin den Arsch in der Hose, diese Schweinegrippe der Lüfte einfach zu ignorieren. Inga hält uns über den Flugstatus auf dem laufenden: “Flug wird ausgeführt”.
Dann auf dem ziemlich leeren Flughafen meint die freundliche Dame an der Abfertigung: “glauben Sie’s erst wenn Sie abgehoben haben.” Wir fürchten auch, dass sich der Verkehrsminister, wie heisst er doch gleich… na… Ramsauer, genau, noch vor die Maschine werfen wird, nur um sein Gesicht zu wahren. Gottseidank tut er’s nicht und um 22 Uhr sind wir in der Luft. Unglaublich.
Ab jetzt lief alles wie erwartet: ruhiger Flug, netter Service und früh im Windhoek werden wir schon erwartet.
Mittwoch, 21. April 2010 Die 3 Mädels von Caprivi Car Hire, Jana, Chefin und Tschechin sowie Katharina und ….Namen vergessen… übergaben uns einen ordentlichen und gut ausgestatteten Toyota Hilux. Während Schulle den Wagen checkte und Beate den kranken dicken kleinen Hund behandelte, durfte ich in aller Ruhe deren Computer samt DSL benutzen und an South African Airways eine e- mail mit unserer Bitte um Stornierung des Hinfluges senden. Um es vorwegzunehmen: ca. 3 Wochen nach Rückkehr hatten wir das Geld ohne Abzüge auf dem Konto. Danke, SAA.
Nach dem obligatorischen Einkauf bei Spar fuhren wir Richtung Süden über Rehoboth, an den Naukluftbergen vorbei, zu Immo Försters Hauchabfontein. Wir hatten Immo auf dem Laufenden gehalten, ob und wann wir denn erscheinen, so dass wir schon erwartet wurden. Abends saßen wir noch lange unter dem geliebten Sternenhimmel und quatschten mit Immo über Gott und die Welt.
Donnerstag, 22. April 2010 Am vorherigen Abend hatte Immo einen Ausflug zum Rand seiner Farm angeboten. Dort fließt ein ständiger Wasserlauf, an dessen Ufer sich ein wahrer Dschungel erstreckt. Auf der Suche nach Brennholz hatte Immo mit seinem uralten Leyland eine Schneise in den Busch geschlagen und seinen Nachbarn beim Holzklau erwischt. Es liegt zwar überall trockener Kameldorn herum, aber das “wahre” Brennholz ist Ebenholz, dessen Vorkommen allerdings auch endlich sind. Der böse Nachbar hatte nicht erwartet dass jemals jemand hier auftaucht. Wie sagte Immo: “der beste Nachbar ist ein solider Zaun”.
Wieder zurück auf dem Campsite machten wir uns mit dem Toyota Richtung Hausberg auf, um den Weg zu erkunden. Auf dem Weg konnten die Allradkünste bei der Flußquerung und bei verschiedenen Steigungen aufgefrischt werden. Beim nächsten Mal wird auf jeden Fall der namenlose Berg bestiegen; Höhenunterschied etwa 600 m. Zwischendurch kam auf einem Fleckchen mit Empfang eine SMS der Autovermietung mit Bitte um Rückmeldung. Dann war der Empfang wieder weg.Kaum wieder im Camp kam ein Angestellter mit einem Zettel, dass wir die Autovermietung anrufen sollen. Also ins Farmhaus zu Immo und angerufen. Überraschung: der Rest der Truppe hat einen Sonderflug von Air Namibia erwischt und war schon unterwegs. Tatsächlich: noch vor Sonnenuntergang war die Reisegesellschaft komplett.
Am Vorabend hatten wir bei Immo schon Kudu bestellt, das dann am Grill in dünnen Scheiben auf Ebenholzglut in eine Delikatesse verwandelt wurde. Der gute südafrikanische Rotwein, Windhoeker Bier und Whisky aus dem duty free shop des Flughafens taten das Übrige.
Freitag, 23. April 2010 Auch wenn fast alle schon in der Namib bei den Dünen im Sossusvlei waren, mussten Dorit und Paul diesen Höhepunkt jeder Namibiareise kennenlernen. Wir anderen waren gern auch zum zweiten oder dritten Mal dort. Hatten wir vor 2 Jahren noch über den mit der Berechnung der Eintrittsgebühr überforderten Wächter gelächelt, prangte nun vor dem Gate eine nagelneue Tankstelle mit kleinem Shop und auf der anderen Straßenseite ein Empfangsgebäude mit allen Schikanen. Ob man sich über diese Entwicklung freuen kann, sei jedem selbst überlassen…. Wenigstens waren die letzten 5 km vom Ende 2×2 bis zum Vlei noch nicht asphaltiert so dass sich Schulle mit Rosi eine wilde 4×4 Wettfahrt liefern konnte.
Vor 2 Jahren fand eine beinahe alpine Besteigung einer wirklich hohen Düne statt. In diesem Jahr wurden dank Fuß wesentlich kleinere Brötchen gebacken. Und andere: Ines freute sich seit Wochen auf das Dünenrutschen oder wie man das immer nennen soll. Im Video sieht man, welch Gaudi das erzeugte. Also eigentlich mehr bei den Zuschauern …. Danach ging es auf die Touridüne, auch Parkplatzdüne genannt. Für mich war nach einigen hundert Metern Schluß… schön war’s trotzdem. Zum Auto zurückgekehrt ging es das kurze Stück zum Parkplatz am Deadvlei. Hier vertrieb ich mir die Zeit mit lesen, im Sand sitzen und Vögel tränken.
Wie schön es im Deadvlei ist, zeigen die Bilder. Vor vielen hundert Jahren muß das Vlei noch hin und wieder Wasser abbekommen haben, aber irgendwann war Schluß damit. Die Baumgerippe sind vielleicht ein Vorgeschmack auf das zukünftige Sossusvlei.
Leider geht auch der schönste Tag mal zu Ende und wir müssen uns sputen, die Namib wieder zu verlassen und noch einen Rastplatz zu finden. Als wir die Schranke passieren wird gerade die Fahne eingeholt. Wir mussten aber nicht aussteigen und strammstehen.
In der Einsamkeit des Namibrand- Gebietes war die Auswahl nicht sehr groß. Ich hatte geglaubt, wir schaffen es noch bis Tsondab Valley (deren Besitzer Verwandte von meinem Kollegen Torsten sind), aber es wurde wieder mal rasend schnell dunkel. Eine nicht im Führer erwähnte Farm tauchte rechts auf, mit Zeichen von Camp und Essen. mehr brauchten wir nicht! Also rein. So landeten wir auf der Weltevrede- Guestfarm. Der Empfang war freundlich, das Camp leer, Wasser und Licht gab es und zum Abendessen durften wir uns auch gleich anmelden.
Da störte es wenig, dass die Farm ganz schön runtergekommen war. Überall lag Schrott umher, Öl und Batterieflüssigkeit liefen aus. Na Ja… für ne Nacht wars o.k. Die pittoresken Windräder haben sich bestimmt vor 15 Jahren das letzte Mal quietschend gedreht…
Samstag, 24. April 2010 nach einem ordentlichen Frühstück gehts weiter Richtung Norden. Gut, dass wir nicht nach Tsondab- Valley durchgezogen haben. Das Farmtor war mehr als ordentlich verschlossen.
Das unvermeidliche Foto am Wendekreis des Steinbocks darf nicht fehlen wenn 4 (!) Steinböcke an Bord sind.
Auf herrlicher einsamer Pad gelangen wir wieder zur Blutkuppe. Es war bei weitem nicht so heiß wie 2008. Die Besteigung (ohne mich) war purer Genuß, wie berichtet wurde. Beate findet endlich ein interessantes Relikt und ich gedenke der armen Kerle, die hier 1895 “zu Kaisers Ehren” den Tod gefunden haben…
Auf Namibia-Info.net ist zu lesen : “Es empfiehlt sich, auf der D1976 weiterzufahren und den Tsaobis Leopard Nature Park zu besuchen, wo man verschiedene Raubkatzen, Antilopen und Bergzebras sehen kann. Auf der C32 geht es dann zurück nach Karibib.” Lange her, kann ich nur sagen. Wenn ich richtig gegoogelt habe, wurde das Land von der Regierung übernommen und dient nun der Erforschung der Pavian- Population. Das Tor ist zerfallen… jedenfalls bietet uns die Freifläche vor dem Tor eine gute Gelegenheit für die erste Freiübernachtung.
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15. April 2011, Berliner Zeitung
Die nächste Wolke kommt bestimmtVULKANAUSBRUCH – HEUTE VOR EINEM JAHR LEGTE DIE ASCHE DES EYJAFJALLAJöKULL DEN EUROPÄISCHEN LUFTVERKEHR LAHM. WAS HABEN DIE BEHÖRDEN AUS DER KRISE GELERNT? Hendrik BuchheisterFRANKFURT A. M. Ein Jahr ist es her, dass der Vulkan Eyjafjallajökull auf Island den Himmel über Europa mit Asche verdreckte. Dagegen war nichts auszurichten. Doch mittlerweile ist klar: Der europäische Luftraum hätte nicht tagelang gesperrt werden müssen, zumindest nicht komplett. Die Asche in der Luft über Deutschland hätte nicht gereicht, um Flugzeuge zu gefährden. Doch vor einem Jahr fehlten Vorschriften, außerdem gab es keine genauen Messungen. Ein Asche-Chaos, fanden viele. Vor allem die Fluggesellschaften beschwerten sich über das Flugverbot, das auf einer Regel der Internationalen Organisation Ziviler Luftfahrt (Icao) beruhte: Vorsichtshalber auf Nummer sicher gehen. Wie würde die Krisenbewältigung heute aussehen? Ein Jahr später sei viel verbessert worden, sagt der für den deutschen Flugbetrieb zuständige Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Einerseits. Anderseits sei „der Handlungsbedarf immer noch groß“. Was ist besser geworden; wo besteht Handlungsbedarf? Eine Analyse. Grenzwert (I): Die Asche hatte sich noch nicht verzogen, da rief Ramsauer eine Expertenrunde zusammen. Mit Vertretern von Fluggesellschaften, Flughäfen, Triebwerksherstellern und Aufsichtsbehörden einigte er sich auf einen Grenzwert für Aschebelastung: Wenn zwei Milligramm oder mehr pro Kubikmeter in der Luft sind, muss die Flugsicherheit den deutschen Luftraum schließen. Ausnahmen sind zum Beispiel Rettungsflüge. Auch sollen Passagierflugzeuge starten dürfen, wenn vorher geprüft wurde, dass die Triebwerke auf Vulkanasche unbedenklich reagieren. Im vergangenen April gab es den Grenzwert nicht. Die Flugsicherheit musste den Luftraum auf Grundlage der Daten sperren, die das Zentrum zur Vorhersage über Vulkanasche (Vaac) in London lieferte. Und sie musste ihn komplett sperren. Wenn der Eyjafjallajökull heute ausbrechen würde, „müssten wir weit weniger Areale schließen“, sagt Brian Flynn, Chef der europäischen Flugsicherheitsbehörde. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat jetzt seine Messungen aus dem vergangenen Jahr ausgewertet: Demnach ist der Grenzwert im deutschen Luftraum zu keiner Zeit überschritten worden. Grenzwert (II): Der Grenzwert gilt nicht für ganz Europa. Bundesregierung, Flugsicherheitsbehörden und Fluggesellschaften sind sich aber einig, dass es eine einheitliche Regel geben muss. „Die Vulkanasche hält sich nicht an geografische Grenzen“, sagt beispielsweise Lufthansa-Sprecher Peter Schneckenleitner. Gleich nach der Eyjafjallajökull-Krise hatte die EU-Kommission sich geeinigt, „verbindliche Grenzwerte im Hinblick auf Gefahren durch Vulkanasche“ festzulegen. Doch passiert ist bislang wenig. Es werde in den nächsten ein oder zwei Jahren keine EU-weiten Grenzwerte geben, lässt Verkehrskommissar Siim Kallas ausrichten. Unter Umständen dauert das Verfahren sogar noch länger. Verkehrsminister Ramsauer kritisiert das. Kommunikation: Nach dem Ernstfall wurde ein neues Informationssystem entwickelt. Es soll Daten bündeln: Wo ist die Asche? Wie hoch ist die Konzentration? Im vorigen Fall mussten diese Informationen mühsam zusammengeführt werden. Laut Verkehrsminister Ramsauer sind auf europäischer Ebene auch die Kommunikationsstrukturen verbessert worden. „Die Abstimmungsprozesse wurden optimiert“, sagt er. Daten: Das Londoner Vulkanasche-Zentrum Vaac hatte für seine Vorhersage im vergangenen Jahr eine Computersimulation zur Verfügung, keine echten Daten. Außerdem konnte es nur sagen, wo Asche in der Luft ist, nicht aber, wie viel. Künftig gibt es genauere Daten, weil das Verkehrsministerium dem Deutschen Wetterdienst eine Millionensumme für Messgeräte zur Verfügung stellt. „Die Ansprüche an das Vulkanasche-Warnverfahren sind deutlich gewachsen“, sagt Wetterdienst-Sprecher Klaus Sturm. Im Klartext: Deutschland wird den Flugbetrieb nicht noch einmal aufgrund einer Computersimulation aussetzen. Gemeinsamer Luftraum: Europa tr´äumt von einem gemeinschaftlichen Himmel. Single European Sky heißt das Konzept, über das seit Jahrzehnten in der EU beraten wird. Es sieht vor, aus 27 Lufträumen neun zu machen, in denen gleiche Regeln gelten. Das erleichtert die Abstimmung. „Der Ausnahmezustand in Europas Luftverkehr während des Vulkanausbruchs hat eindrucksvoll gezeigt, wie dringend ein einheitlicher europäischer Luftraum benötigt wird“, sagt Carola Scheffler vom Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften. Ende 2012 sollen die Lufträume von Deutschland, Belgien, Frankreich, Luxemburg, Niederlande und der Schweiz zusammengefasst werden. Innerhalb des Einheits-Himmels wird das gemeinsame Vorgehen bei einer Vulkanasche-Krise zukünftig sicherlich bis ins Detail besprochen werden, sagt Klaus Sturm vom Deutschen Wetterdienst. Nichts ging mehr Ursache: Island liegt mitten auf dem nordatlantischen Graben und damit in einer Zone besonders hoher tektonischer und vulkanischer Aktivität. Vulkanausbrüche sind dort keine Seltenheit. Der Ausbruch des Eyjafjallajökull, der im März vorigen Jahres begann und bis in den Sommer andauerte, war jedoch besonders heftig. Außerdem wurden bei dem Ausbruch enorme Mengen an Asche ausgestoßen, die der Wind in östlicher Richtung über den Atlantik trug. Wirkung: Am 15. April wurde der Luftraum über Nordeuropa gesperrt, weil die Aschepartikel in den Flugzeugturbinen durch die große Hitze zu Glasklumpen werden können und das Triebwerk im schlimmsten Fall zerstören. In Deutschland lag der Luftverkehr vom 16. bis zum 21. April lahm, auch Großbritannien, Frankreich, Polen, die Benelux-Länder waren betroffen. Millionen Reisende saßen auf den Flughäfen fest oder mussten mit Zügen und Bussen reisen. Lehre: Noch während der Eyjafjallajökull seine Asche ausspie, protestierten die Luftfahrtgesellschaften vehement gegen die Sperrung des Luftraums und drohten mit Schadensersatzforderungen. Tatsächlich gibt es bislang kaum Erfahrungen mit den Auswirkungen von Vulkanasche auf den Luftverkehr. Selbst die genaue Beobachtung der Aschewolke war im vorigen Jahr nicht möglich, die meisten Aussagen über ihre Ausbreitung beruhteten auf Simulationen. . |